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Eine
Rede, die dem Sozialgericht in Stuttgart in schriftlicher Form übergeben
wurde, und
was auf wunderliche Weise auf Umwegen anscheinend eine gewisse Besserung brachte*,
vor allem aber die Diskussion anregte, wenn auch kaum in Heidelberg, wo mich absolut
keiner diesbezüglich utnerstützte. Während
die Löhne der Privilegierten, die einen Arbeitsplatz ihr Eigenen nennen können,
den wirtschaftlichen Aufschwung entsprechend weitgehend angepasst wurden, haben
die Ausgegrenzten gar nix bekommen. Und wenn man das Glück hatte einen Job ab
zu bekommen, dann ist die Freude darüber dank Zeitarbeitsfirmen und Zeitverträgen
auch nur sehr eingeschränkt. Zum Familie planen – wie das einst einmal angesagt
war - reicht dies übrigens meist auch nicht, egal ob Generation Praktika oder
Generation ALGII oder andere Alimentierung. Es
handelt sich um ein bewusstes Absägen eines Teils der Gesellschaft, die in guter
Gesellschaft ist, zum Beispiel mit den Rentnern, deren Renten ansatzweise (nach
Jahren der Stagnation) der Lohnentwicklung angepasst wurden, doch auf Grund der
Mehrwertsteuer-Erhöhung sind sie letztlich permanent gefallen, da diese Steuererhöhung
im besten Fall „Null auf Null“ für Verdiener auf ging, da ja nur die Lohnkosten
dafür ja ein wenig gesenkt wurden.
Während also bei jeder gesellschaftlichen Schicht die Früchte des Aufschwungs
zumindest ansatzweise verteilt wurden, hält man die künstlich und teils völlig
ungerechtfertigt unten, die am wenigsten etwas für ihr Schicksal können, weil
Arbeitslose bis jetzt eher nicht die Möglichkeit hatten Arbeit zu schaffen. Ähnlich
wie auch Verdurstende es eher nicht schaffen, von sich auch noch zusätzliches
Wasser für andere zu geben.
Ich weise hiermit das Gericht darauf hin, dass der Staat bzw. die Legislative,
es seit Jahren tunlichst unterlässt, das ALGII (und andere Sozialleistungen wie
das Kindergeld, das in der Presse andiskutiert wurde) aufgrund der Teuerung (Inflation)
anzupassen. Hier fordere ich die verschiedene Sozialleistungen endlich anzupassen.
Statt dessen
höhlt die Legislative auch die Judikative langsam aus, und macht sie erst träge,
da sie tot gespart wird, auf lange Sicht aber Handlungsunfähig, wobei dazu kommt,
dass recht staatliche Errungenschaften aufgrund von angeblichen Sparzwängen oder
auf Grund des „Kampf gegen den Terrors“ runter gefahren werden. Ordentliche Gerichtsverhandlungen
sind oft kaum noch möglich, bald schätzungsweise Geschichte. Durch
das anscheinend bewusste Ausgrenzen und nichtteilhaben an der Kultur der Gesellschaft
und damit auch jener selbst, wird ein Teil der Gesellschaft, erst entsolidarisiert,
dann entsozialisiert und dann, wenn jene sozial weit genug runter gedrückt wurden,
isoliert und landen auf der Straße oder auf der schiefen Bahn, oder werden seelisch
krank, psychisch sind es jene mehr oder weniger dann schon. Das ist übrigens sehr
teuer. Und hier
spielt nun das Weihnachtsfest eine gewisse Rolle, bei dem – wenn es am kältesten
& dunkelsten ist – teilweise noch es mancher Orts (vor allem im Ausland) Brauch
ist, sich um die Ärmsten & Schwächsten zu kümmern. Obwohl es hier weitgehend zum
Konsumfestival geworden ist, wo man sein 13 Monatsgehalt verpulvert, sei angemerkt,
dass das eigentliche (wer das wohl kennt) Weihnachten ein wesentliches kulturelles
Ereignis ist, wo zumindest der Staat seinen ärmsten und Schwächsten ein wenig
entgegenkommen könnte, um wenigstens ein mal etwas von dem großen Kuchen ab zu
bekommen, der vielen auf ewig verwehrt bleibt.
Die Würde des Menschen ist in der Realität leider relativ, aber sollte doch wenigstens
ein mal im Jahr eine ansatzweise Teilhabe am gesellschaftlichen sorglos-sein umfassen,
und sei es 'nur' ein wenig finanzieller Natur, und an der Kultur, die sich doch
an den Schwächsten orientieren sollte - auch wenn es absurd scheint.
Da aber der Staat keine
Religion übervorteilen sollte, sollte hier eine Regelung geschaffen werden, die
eine konfessionsunabhängige Extraauszahlung in Höhe der nicht angeglichenen ALGII
Sätze zur Folge hätte.
Es geht also nicht um „Abzocken“, sondern darum, dass sich gewählte Volksvertreter
seit Jahren weigern, entsprechend des Warenkorbes die Sozialleistungen anzupassen,
und deswegen eine Extrazahlung überfällig ist. Hier würde sich eben das frühere
Weihnachtsgeld anbieten, das einfach so gestrichen wurde. Neben anderen Kostenfaktoren
(z.B. bei der Erstausstattung von armen Schulkindern anderer Bundesländer, bei
denen die Bildungspolitik weniger stark finanziell gefördert wird wie dies noch
in Baden Württemberg der Fall ist), die beim ALGII Satz nicht berücksichtigt wurden
stellt dieser Sozialkahlschlag also nicht nur menschlich sondern auch rechtlich
ein Problem dar und könnte via Weihnachtsgeld (mit künftig anderem Namen) behoben
werden. Auch
wenn die Ausgegrenzten keine Lobby haben, heißt das noch nicht, dass sie ohne
Rechte in diesem Staat dastehen. Mit nicht mal genug Jobs ausgerüstet, und sofern
dieser gesetzwidrige Sozialkahlschlag weiter geht, auch ohne Zukunft (Aufgabe
& Ziel), ist die immer geforderte Flexibilität nun angesagt, bei denen, die können.
Diese Rede wird
vorraussichtlich am 27.06.2007 in Landessozialgericht gehalten. unterstützung
bekomme ich in heidelberg übrigens keine, werde da sogar von eingien Linksgutmenschen
zu den Rechten gezählt. Sachen
gibts, die gibts gar nicht...
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